Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

am 11. November 1918, also vor 100 Jahren, endete der Erste Weltkrieg. 40 Staaten beteiligten sich am bis dahin größten Krieg der Geschichte, 70 Millionen Menschen  standen unter Waffen, 17 Millionen Menschen starben.

Deutschland und Frankreich waren Kriegsgegner und standen sich auf dem Schlachtfeld gegenüber. Am 11. November 2018 werde ich das Jubiläum des Kriegsende gemeinsam mit Franzosen begehen: Ich darf im Namen der Stadt Gerolzhofen in unserer französischen Partnerstadt Mamers im Rahmen einer großen Feierlichkeit eine Rede halten. Das bemerkenswerte daran: Ich spreche zu Freunden.

Wir haben aus der Geschichte der beiden verheerenden Weltkriege im vergangenen Jahrhundert gelernt. Die Botschaft lautet: Friede ist nicht selbstverständlich! Dieser Botschaft des Volkstrauertags kommt nach wie vor eine starke Bedeutung zu.

Im Namen der Stadt Gerolzhofen lade ich Sie ein, am Samstag, 17. November 2018, an unserer Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Treffpunkt ist nach dem Gottesdient um 19 Uhr vor der Stadtpfarrkirche; von hier aus ziehen wir schweigend zur Gedenkstätte.

Am Volkstrauertag gedenken wir all der Menschen, die durch Krieg und Terror, Gewalt und Diktatur, Flucht und Vertreibung ihr Leben verloren haben.

Am Volkstrauertag wollen wir gemeinsam gedenken, erinnern und mahnen: Auch wenn wir in Europa nun zum Glück seit Jahrzehnten ein friedliches Miteinander pflegen und viele Freundschaften schlossen, so erreichen uns täglich Berichte von Krieg, Terror, Ermordungen, Vertreibung und Flucht. In vielen Ländern der Erde müssen Menschen sterben, den Tod fürchten oder die Heimat verlassen. In vielen Ländern werden Menschenrechte missachtet.

Ich bin dankbar, dass wir in einem freien Land leben und dass meine Generation die Grauen des Krieges nur aus Erzählungen und Medienberichten kennt. Deshalb ist der Volkstrauertag ist ein wichtiger Tag der mahnenden Erinne­rung. Die Botschaft lautet: Jeder von uns kann zu einer Zukunft in Frieden und Freiheit beitragen. Wir alle können einstehen für Toleranz, Friede und Verständigung. 

Ihr
Thorsten Wozniak
Erster Bürgermeister