Aktuell wird ein Bürgerbegehren gegen unser geplantes Baugebiet „Am Nützelbach 2“ initiiert.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Bürgerbegehren und Bürgerentscheid Mittel der direkten Demokratie sind. Das sind gute Möglichkeiten zur Beteiligung unserer Bürgerinnen und Bürger. Genau das habe ich immer eingefordert und unterstützt, zum Beispiel bei öffentlichen Begehungen mit Anwohnern bei Baumaßnahmen (Steigerwaldstraße, Am Schießwasen uvm.) oder bei Info-Veranstaltungen (z.Bsp. bei den anstehenden Maßnahmen bei der Grund- und Mittelschule).

Vorab:
Fakt ist, dass in Gerolzhofen weiterhin hohe Nachfrage nach Baugrundstücken besteht.
Fakt ist: Die Stadt Gerolzhofen kann Interessierten kein Baugrundstück mehr anbieten.
Fakt ist, dass schon jetzt junge Familien aufgrund fehlender Bauplätze in andere Kommunen abgewandert sind.
Fakt ist, dass die Stadt Gerolzhofen die Innenentwicklung stark unterstützt.

Durch die Berichterstattung über das Bürgerbegehren und durch getroffene Aussagen könnte der Eindruck entstehen, dass die Stadt über mögliches Bauland verfügt, dieses aber nicht entwickelt. Das ist falsch.

Die in der Berichterstattung genannten Flächen sind ausschließlich in privatem Eigentum (oder in Eigentum von Unternehmen). Darüber kann die Stadt nicht verfügen, sie kann auch die Eigentümer nicht enteignen. Viele Eigentümer wollen gar nicht verkaufen. Für andere Grundstücke werden Verkaufspreise aufgerufen, die unseren Grundstücksmarkt enorm durcheinander wirbeln würden: Die Verkaufspreise lägen sehr deutlich höher als bisher. Schon jetzt gibt es junge Familien, die in Nachbargemeinden gebaut haben, weil die Grundstückspreise in Gerolzhofen zu hoch erschienen.

Die aufgezeigten zusammenhängenden Flächen befinden sich im Eigentum verschiedener Eigentümer. Die aufgezeigten Grundstücke liegen darüber hinaus u.a. in unmittelbarer Umgebung von Bundesstraße, Staatsstraßen, Gewerbe, Landwirtschaft u.a. Teile dieser Flächen könnte gar nicht mit Wohnbebauung geplant werden.

In der Berichterstattung über das Bürgerbegehren wird die Innenentwicklung angesprochen. Hierdurch könnte der Eindruck entstehen, die Stadt würde die Innenentwicklung nicht unterstützen. Das ist falsch.

Wir unterstützen in der Altstadt u.a. den Kauf von Immobilien, die Sanierung von Häusern sowie den Neubau bei Verdichtung oder zuvor notwendigen Abbruch. Mit unserer freiwilligen finanziellen Förderung konnten wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Baumaßnahmen in der Altstadt unterstützen.

Erst in den vergangenen Jahren haben wir, auf meine Initiative hin, die Förderprogramme ausschließlich auf die Altstadt zugeschnitten und bisherige Förderprogramme dementsprechend geändert.

Ich selbst bin Eigentümer einer Immobilie in der Altstadt. Flächenverbrauch kann man mir nicht vorwerfen: Unser Grundstück ist exakt 98 qm groß. Kleiner geht es kaum. Ich habe wenige Meter Fußweg zum Marktplatz, zum VG-Gebäude, zum Alten Rathaus, zur Stadtpfarrkirche oder auch zum Pfarrer-Hersam-Haus. Ich würde mich freuen, wenn weiterhin viele andere Bürgerinnen und Bürger ebenfalls in der Altstadt wohnen. Allerdings: Es ist ja nicht so, dass unsere Altstadt verödet, im Gegenteil! In den vergangenen Jahren wurde die Hälfte der Leerstände wieder einer Nutzung zugeführt.

Aktuell jedenfalls kann die Stadt Gerolzhofen Bauwilligen kein Grundstück anbieten. Schon jetzt wandern Bauwillige in andere Kommunen ab, darunter vornehmlich junge Familien. Freie Grundstücke befinden sich ausschließlich in Hand von privaten Eigentümern.