In der Berichterstattung der Mainpost Gerolzhofen vom 5.12. wurde der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Stadtrat Arnulf Koch, wie folgt zitiert: „Das Baumkataster ist die sinnloseste Ausgabe, seit ich Stadtrat bin.“ Hierzu nehme ich wie folgt Stellung:

Durch diese Aussage im Rahmen der Stadtratssitzung könnte der Eindruck entstehen, hier habe die Verwaltung öffentliche Gelder unnützerweise ausgegeben. Falls dieser Eindruck entsteht, muss ich dem deutlich widersprechen. Das ist keine sinnlose Ausgabe, sondern Schutz für die Bürgerinnen und Bürger vor herunterfallenden Ästen, zum Beispiel in den Bereichen von Kindergärten und Schulen, auf unseren zahlreichen Spielplätzen oder in der Allee.

Die Stadt Gerolzhofen ist nach § 823 Abs. 1 BGB verpflichtet, eine Schädigung anderer zu verhindern. Für die Gefahrenabwehr sind erforderliche Maßnahmen zu treffen. Zu den Baumkontrollen gibt es zahlreiche Urteile.

Im Schadensfall, zum Beispiel durch herunterstürzende Äste, können finanzielle Ansprüche von der Stadt Gerolzhofen nur versichert werden und Konsequenzen für die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermieden werden, wenn eine optimale haftungsrechtliche Organisation besteht. Ist diese nicht gewährleistet oder dokumentiert, so entstehen neben haftungsrechtlichen Ansprüchen u.U. auch strafrechtliche Konsequenzen.

Zur haftungsrechtlichen Organisation und den damit einhergehenden Untersuchungen gehören regelmäßige Sichtkontrollen, aber auch eingehende Untersuchungen, u.a.: trockenes Laub, dürre Ästen, Wachstumsauffälligkeiten, Fäulnis oder Pilzbefall, ungewöhnlicher Harzausfluss, Bodenversiegelung, Verfärbung der Rinde, nicht zeitgemäßes Blühen, verkümmerte Blattorgane, Schnittwunden, Spechtlöcher u.v.m. Hierzu ist ein Kontrollnachweis mit detaillierten Angaben zu den durchgeführten Kontrollen anzufertigen.

Bei 5.550 Bäumen und Baumgruppen nur allein im Stadtgebiet ist es nur verständlich, dass die Kontrolle zum einen Zeit dauert und damit Kosten verursacht, zum anderen lassen sich die Kontrollen nur mit einem entsprechenden Baumkataster organisieren und dokumentieren. Wie erwähnt: Das ist keine sinnlose Ausgabe, sondern Schutz für die Bürgerinnen und Bürger. Zum  anderen ist das Baumkataster ein erforderliches und geeignetes Instrument, um Ansprüche von der Stadt Gerolzhofen und strafrechtliche Konsequenzen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu vermeiden.