Meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Mitbürger:innen,

„Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger“. Das sagte der Humorist, Musiker und Autor Karl Valentin. Spitzfindige Worte, die zeigen, welch wunderbarer Beobachter er war.

Normalerweise. Aber vielleicht ist es heuer ein wenig anders. Unser Jahresausklang steht im Zeichen von: Corona, Corona, Corona. Nachdem wir uns im Sommer schon wieder auf die „Normalität“ freuten und uns in trügerischer Sicherheit wähnten, traf uns im Herbst die Pandemie umso härter. Weihnachtsmärkte, Adventsfeiern, Choraufführungen, Kultur, Geselligkeit und vieles andere wurden abgesagt, auch das private Silvesterfeuerwerk fällt aus, während die Inzidenzzahlen in die Höhe schossen. Gleichzeitig füllten sich die Krankenhäuser und Intensivstationen.

Insofern sind zwar viele, wenn nicht sogar fast alle Menschen in Stress, aber es ist nicht die übliche Weihnachtshektik der vergangenen Jahre. Im Gegenteil: Bei vielen kommt noch gar keine vorweihnachtliche Stimmung auf. Wir ersehnen die weihnachtliche Ruhe.

Vielleicht gelingt Ihnen ja schon in der restlichen Adventszeit, ein wenig Abstand von unserem von Corona geprägtem Alltag zu gewinnen, zum Beispiel bei einer Tour durch die Krippenstraße oder auch bei einem Bummel durch die wunderschön geschmückte und illuminierte Altstadt: Gerolzhofen strahlt in der vorweihnachtlichen Zeit einen ganz besonderen Zauber aus. Auch die hübsch dekorierten Schaufenster stimmen auf die festlichen Tage ein.

Zum Jahresausklang gilt (wie so oft): Wir können von den Kindern lernen. Wenn nämlich die Jüngsten unserer Gesellschaft Wunschzettel schreiben, aufmerksam den weihnachtlichen Geschichten zuhören, den Stern zu Bethlehem malen und den Heiligen Abend kaum erwarten können, dann erinnern wir uns oft daran, wie wir uns als Kinder auf Weihnachten gefreut haben. Für die meisten von uns ist diese Erinnerung sicherlich herzerwärmend. Ein wunderbares, manchmal auch melancholisches Gefühl.

Ich hoffe, dass bei Ihnen an den Festtagen Familie oder Freunde am Tisch sitzen, dass gesungen und gelacht wird, dass man Zeit miteinander verbringen darf. Und ja, es gibt nicht nur Festtagsessen, sondern meist auch Geschenke. An Weihnachten blendet man (fast) alle Sorgen und Nöte für Momente aus. Das macht das Weihnachtsfest so wertvoll. Umso mehr sollten wir auch an diejenigen denken, die alleine sind. Vielleicht kennen Sie jemanden, der sich über einen Besuch, einen Anruf oder eine Karte freut. Eine kleine Aufmerksamkeit bewirkt wahre Wunder.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit und ein frohes Weihnachtsfest. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen, dass Ihre kleinen und großen Wünsche in Erfüllung gehen, viele schöne Momente und Erlebnisse – und vor allem Gesundheit.

Alles Gute.

Ihr
Thorsten Wozniak
Erster Bürgermeister