Meine sehr geehrten Damen und Herren,

in den vergangenen Wochen haben andere Parteien/Gruppierungen massiv Stimmung (gegen mich) gemacht. Bewusst habe ich allerdings bis zuletzt mit einer Erwiderung gewartet, um auch weiterhin ein vertrauensvolles Miteinander zu pflegen.

Hier die Kurzfassung:

Im Zusammenhang mit der anstehenden Stadtrats- und Bürgermeisterwahl 2020 hatte ich angeboten, nicht auf der Stadtratsliste der CSU zu kandidieren, wenn die anderen Parteien/Gruppierungen mich unterstützen; ich wäre dann sozusagen ein „überparteilicher“ Bürgermeisterkandidat gewesen. Dieses Angebot haben die anderen Parteien/Gruppierungen nicht angenommen.

Ich sehe mich schon immer als „Bürgermeister für alle“. Seit über sieben Jahren handle, agiere und argumentiere ich als Bürgermeister überparteilich. Ich denke, das können nahezu alle Bürgerinnen und Bürger bestätigen. Auch mein Abstimmungsverhalten im Stadtrat unterstreicht das. Das ist für mich selbstverständlich. Aber bei Wahlen ist es doch ebenso verständlich, dass ich diejenigen unterstütze, die auch mich unterstützen.

Namentliche, wiederholte Aktionen (bei bewusstem Verschweigen des o.g. Angebots) über Flugzettel und im Internet sind enttäuschend. Schade, dass bei manchen nicht die Sachthemen im Mittelpunkt des Wahlkampfs stehen.

Ihr

Thorsten Wozniak
Bürgermeisterkandidat

Hier meine ausführliche Stellungnahme:

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 stehe ich als Bürgermeister für Gerolzhofen und Rügshofen sowie als Kreisrat (Platz 5 auf der Liste der CSU) zur Wahl. Ich würde mich über Ihr Vertrauen freuen. 

In den vergangenen sieben Jahren meiner Amtszeit habe ich IMMER das MITEINANDER gesucht, die gegensätzlichen Meinungen moderiert und Kompromisse gesucht (und meist gefunden). Ich habe IMMER das WIR und NIE das ICH in den Vordergrund gestellt. Ich wurde nie persönlich, sondern habe immer die Sachthemen, meine Ideen und Visionen für die Stadtentwicklung thematisiert und überparteilich diskutiert. Parteipolitik kann man mir nicht vorwerfen. Selbst bei kritischen Diskussionen habe ich mich vor den gesamten Stadtrat gestellt und, wenn es sein musste, die Entscheidungen des Gremiums verteidigt. Das kann man nicht von allen Mitgliedern dieses Gremiums behaupten. Aber ich sehe meine Aufgabe auch darin, die Demokratie zu verteidigen.

Ich sehe mich als „Bürgermeister für alle“. Seit über sieben Jahren handle, agiere und argumentiere ich als Bürgermeister überparteilich. Ich denke, das können unsere Bürgerinnen und Bürger bestätigen. Auch mein Abstimmungsverhalten im Stadtrat unterstreicht das. Aber es ist doch verständlich, dass ich diejenigen unterstütze, die auch mich unterstützen.

Ich finde es nicht nur unanständig, sondern persönlich enttäuschend, wenn dieses vertrauensvolle Miteinander nun aus wahltaktischen Gründen mit Füßen getreten wird, zum Beispiel wie bei der jüngsten Kampagne der Freien Wähler oder auch bei Statements der SPD.

Hintergrund ist, dass ich auf Platz 20 der CSU-Stadtratsliste stehe. Sollte ich als Bürgermeister gewählt werden, werde ich nicht als Stadtrat in den Stadtrat einziehen können. Das ist klar. So wie viele andere Frauen und Männer zwar auch Stimmen für ihre Listen sammeln können, aber nicht in den Stadtrat kommen werden.

Mit meinem Listenplatz 20 signalisiere ich, dass ich hinter denjenigen stehe, die mich als Bürgermeister(kandidat) und meine Stadtpolitik der vergangenen sieben Jahren unterstützen.

Symbolisch schiebe ich die Liste und damit meine Unterstützer an; jede Stimme für mich auf der Stadtratsliste ist auch eine Stimme für diejenigen, die meinen Kurs und meine zukünftigen Vorhaben nachdrücklich mittragen – und damit eine Stimme für mich bei den Themen: Ehrenamt fördern, Marktplatzgestaltung mit Bürgerbeteiligung, Innenentwicklung, bezahlbaren Wohnraum schaffen, den Kulturstandort weiter entwickeln, den Einzelhandels- und Wirtschaftsstandort weiter entwickeln, Sport und Freizeit fördern uvm.

In Pressemitteilungen und öffentlichen Aussagen wünschen sich andere politische Gruppierungen/Parteien, dass ich nicht auf der CSU-Stadtratsliste zur Wahl stehe.

Dass ich nicht auf der CSU-Stadtratsliste stehen werde, hatten wir – die CSU und ich – den anderen Parteien/Gruppierungen im Herbst 2019 angeboten.

Verständliche Voraussetzung dafür wäre gewesen, dass diese Parteien und Gruppierungen sich wiederum einmalig (!), aber öffentlich für meine Kandidatur aussprechen. Dieses Angebot wurde nicht angenommen, was gutes Recht der anderen Gruppierungen ist (um mich nicht falsch zu verstehen).

Die SPD wirft uns und insbesondere mir in einer Presseveröffentlichung allerdings Wortbruch vor; man spricht von einer angeblich im Frühjahr getroffenen Vereinbarung. Diese Vereinbarung ist mir nicht bekannt. Insofern weise ich den „Wortbruch“ von mir.

Richtig ist vielmehr, dass wir – die CSU und ich – bereits im April 2019 verkündet hatten, mit „Wozniak als doppeltes CSU-Zugpferd“ in die Stadtrats- und Bürgermeisterwahl zu gehen. Das wurde u.a. in der Mainpost (27.4.2019; online bereits am 26.4.2019) öffentlich verkündet. Auch meine Nominierung war öffentlich und wurde öffentlich begleitet, zum Beispiel in der Mainpost: „100 Prozent für Thorsten Wozniak“ (Mainpost 13.7.2019; online bereits am 12.7.2019).

Monatelang wäre also Zeit gewesen, über ein Miteinander zu sprechen – oder im Herbst unser Angebot anzunehmen. Im Gegenteil wird im Dezember der SPD-Vorsitzende in der Mainpost noch wie folgt zitiert: „Die SPD hat durchaus mit mehreren Kandidaten geliebäugelt“ (Mainpost 11.12.2019; Online bereits am 9.12.2019). Das ist das gute Recht von Parteien, davon lebt schließlich die Demokratie.

Besser wäre es doch gewesen, der SPD-Vorsitzende hätte mal MIT MIR, statt ÜBER MICH gesprochen.

Die CSU konnte sehr früh die Kandidatinnen und Kandidaten für die Stadtratsliste nominieren, was an einem starken, selbstbewussten Team liegt. Trotzdem wurde ich bewusst nicht als Spitzenkandidat (obwohl das vielerorts selbstverständlich ist), sondern auf Platz 20 nominiert. So hätte ich leicht für eine Nachrückerin Platz machen  können, hätten die anderen Listen sich (einmalig) für mich als Bürgermeister(kandidat) ausgesprochen.

Mein Fazit:

1)
Sie, die Wählerinnen und Wähler, haben die Wahl (das ist auch gut so!).

Auf jeder Stadtratsliste stehen tolle Frauen und Männer, die es verdient hätten, am Mai dem Stadtrat anzugehören; aber nur 20 Frauen und Männer werden in den Stadtrat kommen. Die Stimmen für die anderen Kandidatinnen und Kandidaten gehen aber nicht verloren.

Wer mir drei Stimmen bei der Stadtratswahl gibt, verliert diese Stimmen nicht, im Gegenteil: Sie unterstützen diejenigen, die mich und meine Politik unterstützen.

2)
Ich finde es traurig, dass Parteien und Gruppierungen nicht Themen veröffentlichen, wie sie die Stadt weiter entwickeln wollen, sondern einen Konflikt beschwören (und dabei noch eine unfaire Wahl unterstellen). Dass es auch anders geht, haben wiederum andere Listen gezeigt.

3)
Ich bitte Sie um Ihr Vertrauen: bei der Bürgermeister-, Stadtrats- und Kreistagswahl. Ich bitte Sie um Ihr Vertrauen in mich, in meine Politik, in mein Verständnis eines vertrauensvollen Miteinanders – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.

4)
Ich verspreche Ihnen, weiterhin mein Bestes für Gerolzhofen und Rügshofen zu geben! Stillstand ist keine Option.


Ihr
Thorsten Wozniak
Bürgermeisterkandidat
Gerolzhofen und Rügshofen